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Wissenswertes für Gäste der Haffresidenz Zirchow

Haffresidenz • Apr. 09, 2020

Die Insel Usedom - ein Stück Geschichte

Schloss Stolpe auf der Insel Usedom

Das gibt‘s nur auf Usedom: Als Gäste unserer Haffresidenz in Zirchow wollen Sie vielleicht die Besonderheiten der gesamten Insel Usedom erkunden. Neben der erholsamen Landschaft, zahlreichen Sportangeboten und den Seebädern mit ihren lebendigen Promenaden und Strandpartys für Jung und Alt, gibt es auch Orte und Veranstaltungen, die absolut einzigartig sind. Usedom kann durch seine strategisch günstige Lage auf eine lange, abwechslungsreiche Geschichte zurückblicken. Das Historisch-Technische Museum in Peenemünde, das Vineta-Festival und die steinzeitliche Funde begeistern ihre Besucher.


Helle Maßnahmen gegen ein dunkles Kapitel – das Historisch-Technische Museum


Die militärische Vergangenheit von Peenemünde wird seit 1990 von der Kultur und der Natur zurückerobert. Die Ruinen der Versuchsanstalten stehen auf einem der größten und bedeutendsten Flächendenkmale Deutschlands. Das Historisch-Technische Museum Peenemünde lädt Besucher aus aller Welt ein, über die Beziehungen von Mensch und Umwelt nachzudenken. Die Bunkerwarte des Kraftwerks ist seit 2004 der Eingangsbereich des Museums mit imposanten Wänden aus Stahlbeton, die die historische Schaltwarte des Kraftwerks enthalten. Das Kohlekraftwerk ist das größte Industriedenkmal Mecklenburg-Vorpommerns und beherbergt die Dauerausstellung des Museums. Auf dem Gelände steht ein Nachbau einer Fi 103, besser bekannt als „Vergeltungswaffe 1“ (V1), auf der Startrampe Walter-Schlitzrohr-Schleuder, die Besucher zum Fotografieren einlädt. Forschungsprojekte, internationale Begegnungen, Sonderausstellungen und Konzerte prägen das Profil des Historisch-Technischen Museums. Die heitere, respektvolle Stimmung auf dem Gelände ist ein Zeichen gegen den vergangenen Schrecken. Wer mehr erfahren möchte, dem sei der anschließende 25 Kilometer lange Rundweg mit 23 historisch relevanten Stationen empfohlen. Peenemünde liegt gut 45 Autominuten von Ihrer Haffresidenz Zirchow entfernt.


Die Heeresversuchsanstalt Peenemünde (HVA)


Ab 1936 wurden in Peenemünde die Heeresversuchsanstalt und die Erprobungsstelle der Luftwaffe etabliert mit Wernher von Braun (1912-1977) als technischem Leiter. Für dieses Projekt erwarb die Wehrmacht die gesamte Nordspitze der Insel von Karlshagen bis zum Peenemünder Haken. Fast alle Bewohner des gesamten Landstrichs wurden vertrieben. Nach dem Krieg wurde das Kraftwerk der HVA wieder bis 1990 in Betrieb genommen, um die Bevölkerung und den Militärstützpunkt mit Energie zu versorgen. Andere Gebäude wurden gesprengt. Das gesamte Gelände blieb bis 1990 Sperrgebiet der Nationalen Volksarmee, die dort einen Militärflugplatz betrieb. Freiherr von Braun wurde niemals wegen seiner Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten angeklagt, sondern 1945 im Rahmen der „Operation Overcast“ von Deutschland in die USA ausgeflogen, wo der Ingenieur weiterhin als Wegbereiter von Raketenwaffen und Pionier der bemannten Raumfahrt tätig war. Die bemannte Raumfahrt sollte dazu dienen, von dem möglicherweise unbewohnbaren Planet Erde auf einen anderen Himmelskörper überzusiedeln. Später wurde Wernher von Braun mit hohen Orden der Bundesrepublik Deutschland überhäuft.


Raketen aus Peenemünde 


Bereits 1942 fanden in Peenemünde erste Raketentests mit etwa 1.000 Kilogramm Sprengstoff pro Stück statt. Zum Glück waren die militärischen Erfolge der fliegenden Bombe übersichtlich: sie erreichten ihre Ziele nicht, wiesen technische Defekte auf oder wurden von der gegnerischen Flak abgeschossen. Das Nachfolgemodell, als „Vergeltungswaffe 2“ bekannt, war leider schneller, lautloser und präziser. Tausende Raketen zerstörten von September 1944 bis März 1945 das Leben von zahlreichen Menschen in England (London), Belgien (Antwerpen) und Frankreich, die genaue Zahl der Opfer ist unbekannt. Beim Bau der Raketen starben zehntausende der eingesetzten KZ-Zwangsarbeiter durch Willkür und unmenschliche Arbeitsbedingungen. Wegen des Luftangriffs („Operation Hydra“) der Royal Air Force im August 1943 wurde die Raketenherstellung schließlich in das Bergwerk Nordhausen (Harz) verlegt. 



Vineta, die sagenhafte Stadt an der Ostseeküste


Die Sage von Vineta handelt vom Untergang einer Stadt als Strafe, ähnlich wie die biblischen Orte Sodom und Gomorrha, die ein zorniger Gott vernichtete. Der Legende nach ging Vineta in einem Sturm unter wegen der moralischen Frevel seiner Bewohner, die in Hochmut und Verschwendung lebten. Aus Hochmut beachtete niemand die Vorzeichen und Warnungen. Die Glocken der Stadt sollen noch heute aus der Meerestiefe erklingen. Wo genau Vineta lag, ob die Stadt der sogenannten „Allerheiligenflut“ von 1304 zum Opfer fiel oder von Dänischen Kriegern zerstört wurde, darüber streiten sich die Gelehrten. Eine verheerende Sturmflut im Jahr 1304 wurde tatsächlich von mehreren Chronisten bestätigt. Vielleicht war Vineta auch die Stadt Wollin, die einst ein großer „internationaler“ Seehandelsplatz war?


Die Vineta-Festspiele auf Usedom


Wo auch immer Vineta lag: Die Sage von der versunkenen Stadt inspirierte zahlreiche Dichter und Musiker und war Anregung für die beliebten Vineta-Festspiele, die seit 1997 regelmäßig an vier Tagen pro Woche von Juni bis August auf der Freilichtbühne im Ostseebad Zinnowitz stattfinden. In das Festival mit Lasershows und Pyrotechnik sind Profis, Studenten und Amateure eingebunden. Die Vorpommersche Landesbühne Anklam bringt jedes Jahr ein neues Stück heraus, das die Sage um die versunkene Stadt thematisiert. Das bunte Spektakel begeistert jährlich bis zu 25.000 Menschen mit Schauspiel, Musik und Tanz. Die Bühne des Ostseebads Zinnowitz ist nur eine gute halbe Autostunde von Ihrer Haffresidenz Zirchow entfernt.


Usedom als Siedlungsort – das Rad erfunden


Menschliche Besiedlung lässt sich auf Usedom vereinzelt seit der Mittleren Steinzeit vor ca. 9.000 Jahren nachweisen. Hinweise für großräumige Besiedlung finden sich in der Jungsteinzeit, zwischen 4.000 und 1.800 vor Christus. Diese Menschen lebten als sesshafte Bauern mit Ackerbau und Viehzucht und werden der Trichterbecherkultur zugeordnet, die auch das Rad im heutigen Deutschland erfunden hat. Ihre Toten wurden in Hünengräbern oder Megalithgräbern beerdigt, die leider ab 1848 dem Straßenbau auf Usedom geopfert wurden. Um 1.800 vor Christus begann die Bronzezeit; Funde in Ückeritz, Morgenitz und Zinnowitz, beweisen weltumspannende Handelsbeziehungen. Auch das Gold der Ostsee, der Bernstein, fand seinen Weg bis in den Vorderen Orient. Ein besonders wertvoller Fund ist ein prachtvolles bronzenes Pferdegeschirr, das in den 70-er Jahren bei Ückeritz durch Bodendenkmalpfleger entdeckt wurde. Fachleute bringen das Geschirr, von dem über hundert Einzelteile gefunden wurden, mit den kultischen Vorstellungen der Bronzezeit-Menschen in Verbindung. Der Hortfund von Ückeritz ist als Geschichtsquelle von großer wissenschaftlicher Bedeutung. Der Fund wird klimatisiert im Fundarchiv gelagert, um die fragilen Bronzeobjekte vor Korrosion zu schützen und ist auf Anfrage beim Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin zu besichtigen. Die Grabbeigaben sind auf die Museen in Stettin und Swinemünde verteilt worden. Ein Besuch bei unseren polnischen Nachbarn lohnt sich allemal, nach Swinemünde (Świnoujście) ist es von der Haffresidenz Zirchow aus nur ein Katzensprung. Auch die alte Hansestadt Stettin (Szczecin) mit dem bekannten Greifenschloss der pommerschen Herzöge und der gotischen Jakobskathedrale in Backstein ist eine Reise wert (zwei gute Autostunden von Zirchow).


Usedom Sehenswürdigkeiten
von Haffresidenz 25 Jan., 2021
Es gibt viele gute Gründe Urlaub auf Usedom zu buchen, die Ruhe, das Meer, der Strand, die Natur allgemein mit ihrer seltenen Flora und Fauna und die zahlreichen hervorragend ausgebauten Radwege.
Urlaub an der Ostsee auf Usedom
von Haffresidenz 27 Dez., 2020
Urlaub auf der Sonneninsel Usedom ist ein Highlight. Natur, Kunst und zahlreiche kulturelle Veranstaltungen, Vorträge, Filme und Exkursionen lassen keine Langeweile aufkommen. Auch für die Kinder oder Enkelkinder gibt es attraktive Angebote wie Bernstein schleifen, Geocaching, Basteln und Spielen.
Auf den Radspuren von Lyonel Feininger
von Haffresidenz 05 Dez., 2020
Der bekannte Maler und Grafiker Lyonel Feininger war auch leidenschaftlicher Radfahrer. Der nach dem Künstler konzipierte und benannte Lyonel-Feininger-Rundweg auf der Insel Usedom erstreckt sich auf eine Gesamtlänge von 56 Kilometern.
Urlaub auf Usedom
von Haffresidenz 10 Okt., 2020
Die Ostsee ist ein fantastisches Ziel für Reisende - von Wanderungen bis Radtouren und entspannen am Strand, muss hier keine Urlaubsaktivität ausgelassen werden.
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